Scheffel: Ein Stück Vegesacker Geschichte

Scheffel-Wurst und Vegesack: Beide sind eng miteinander verwoben. Immer wieder erzählen uns Kunden, dass sie in dem Moment, in dem sie eine Scheffel Wurstbude entdecken, wissen, dass sie in Vegesack angekommen sind. Viele verbinden mit unserem Imbiss Kindheitserinnerungen: die Wurst auf die Hand zum Beispiel und dazu ein Kakao nach dem Shoppingbummel mit den Eltern.

Mit Scheffel-Wurst durch die Nachkriegsjahre

Die erste Wurst ging am 23. April 1946 über die Theke. Damals eröffneten Paul Scheffel und seine Frau Frieda ihre Wurstbude auf dem Sedanplatz. Verkauft wurde aus einem alten Marktwagen heraus, zur Auswahl standen Bouillon, Fisch- und Gemüsewurst – also Dinge, die man in der Nachkriegszeit gut bekommen und zubereiten konnte. Bezahlt wurde mit Marken, hin und wieder war auch ein Tausch möglich.

Vegesack brummt

1955 löste ein mobiler Glaspavillon den in die Jahre gekommenen Wagen ab. Vegesack hatte sich prächtig entwickelt und der gesamte Durchgangsverkehr Bremen-Nords lief durch die Gerhard-Rohlfs-Straße – und damit auch an Scheffels Wurstbude vorbei. Alle Busse der Umgebung hielten am Sedanplatz und die schnelle Wurst auf dem Weg von A nach B gehörte ebenso selbstverständlich zum Ritual der vorbeikommenden Menschen wie die Mittagspause im Pavillon, verbunden mit einem kurzen Schnack und einem Pott Kaffee.

Alles trifft sich bei Scheffel

1975 übernahm Jutta Hillmer-Scheffel als erste in Bremen zugelassene selbstständige Kauffrau den Betrieb ihrer Eltern. Aus der Wurstbude wurde Scheffel’s Eßbar und aus dem mobilen Pavillon ein fest verorteter moderner Glasbau. Dieser war bis 2002 ein beliebter Treffpunkt für alle Imbiss-Fans aus Vegesack und umzu. Jutta Hillmer-Scheffel achtete darauf, dass die Qualität der Scheffel-Produkte auf dem stets gleichen hohen Level blieb und sorgte so dafür, dass die Eßbar ganz inoffiziell zur Kanine der umliegenden Büros und Behörden wurde. Als waschechte Vegesackerin war sie auch immer mittendrin, was die Organisation von Veranstaltungen, Festen und Aktionen angeht. Ob Hafenfest, Kindertag oder Spendensammlung für die maritimen Aushängeschilder des Stadtteils: Jutta Hillmer-Scheffel war stets ganz vorne mit dabei.

Ende und Neuanfang

Aufgrund des wirtschaftlichen Wandels Vegesacks und baulicher Veränderungen auf dem Sedanplatz endete die Geschichte von Scheffel’s Eßbar am 28. Dezember 2002. Nach 56 Jahren schloss der Pavillon auf dem Sedanplatz seine Türen, doch für die Wurstbude Scheffel ging es weiter und zwar in der Gerhard-Rohlfs-Straße. Dort wurde bereits 1997 eine weitere Dependance eröffnet, die bis heute besteht.

Die dritte Generation am Grill

Inzwischen kümmert sich mit Nils Hillmer die dritte Generation der Familie darum, dass nur die besten Bratwürste auf den Holzkohle-Grill kommen. Wie schon vor über 70 Jahren stehen auch beim Enkel des Gründers Qualität und Geschmack an erster Stelle. Denn: Wenn wir uns auf etwas konzentrieren, dann richtig!